Totenklage als Wutanfall gegen das Sterben

Dieter Stoll, AZ, 02.10.2006

Alles Mozart! Christof Prick und Philharmoniker: Jupiter-Sinfonie / Requiem

NÜRNBERG [] Anders als üblich. Prick dirigierte das populäre Werk nicht wie eine abgeklärte Totenklage sondern schälte das wütende Aufbäumen gegen das Sterben, das sich allmählich zu gelassener Überhöhungs-Erkenntnis durchringt, aus der Fleckerl-partitur. Das hat was. In der konkreten Umsetzugn bedeutete es vor allem für den ausgezeichneten Chor (ein schlagkräftiges Kollektiv aus Amadeus-Chor und den Kammerchören der Unis Erlangen-Nürnberg [] ) ständige Bewährung im Grenzbereich. Prick fordert und fördert Attacke. Er treibt die wandlungsfähigen Stimmen damit oft zu bellendem Einsatz, der den Begriff “Stoßgebet” in neuem Licht erscheinen lässt. Das schafft Freiraum für ausschwingende Kontraste [].